Truppe aus Wiesloch verpasst beim Sextet in Köln den 33. Platz

Es war am Donnerstag, den 8. Juni. Ganz Deutschland feierte Fronleichnam und in einigen Bundesländern war dazu noch Feiertag. In Köln war das zum 33. Mal der Anlass, im Friedenspark ein Sextet auszutragen. Wieder einmal war ein Team aus Wiesloch dabei.     

Am Vortrag des Boule-Turniers war die Anreise via A3 sehr zäh. Im VW-Kombi hatte man Zeit, sich über die Schreibweise des Kölner Turniers auszutauschen: Sextet mit einem T, nicht wie das musikalische Sextett und auch nicht wie sechs Köpfe: Sechs-Téte. Da hatten die Kölner schon mit dem Namen etwas Besonders geschaffen und es wieder einmal sehr gekonnt umgesetzt. 

Nach der anstrengenden Anreise und einem langen Abend mit Kölsch und Ouzo standen die sechs Wieslocher Spielerinnen und Spieler am sonnigen Morgen des 8. Juni frühzeitig im Friedenspark und ergatterten die Startnummer 3. Es folgen bis etwa 20 Uhr sechs Spiele – jeder durfte sich dreimal als Triplette, zweimal als Doublette und einmal als Tête mit Gegnern messen, die aus ganz Deutschland, Belgien und den Niederlanden angereist waren. 

Ein Hochfest mit viel Sonne und Platzregen

Es war an diesem Tag ein Hochfest nicht nur bei der Kirche, sondern auch beim Boulespielen. Der Wunsch des Teams war, die wunderbaren T-Shirts des 33. Sextets zu bekommen, die man nicht kaufen konnte, sondern nur gewinnen. Da die T-Shirt-Gewinnerplätze 1 bis 4 doch eher unrealistisch waren, träumte das Team von Platz 33: Das Team mit dieser Platzierung sollte sie auch bekommen. Doch am Ende reichte es nur zum Platz 61 von 66 Teams bei diesem Turnier, für das man keine Lizenz brauchte, sondern nur Freude am Spiel.

Der Tag begann mit viel Sonne und am späteren Mittag gab es einen Donner, einen Blitz und kräftigen Regen, den die Bäume des Parks aber gut abgefangen hatten. So war es auch wettermäßig ein schöner und spannender Tag! 

Gewonnen hatten das Sextet die Boobies, eine superstarke Truppe, die sich aus Belgiern und den Niederländern zusammensetzte, und die schon im Vorjahr den Sieg errungen hatte. Ein Tête spielten die Wieslocher gegen diese Truppe, dass knapp mit 11:13 verloren ging. Beim Gespräch nach dem Tête wurden dann Adressen ausgetauscht und ein Turnier im Januar erwähnt: Im schwedischen Borås findet es in einer Halle statt, während es draußen bitterkalt ist. Schon wegen solcher Informationen lohnt es sich, an solchen Turnieren teilzunehmen.

Und es lohnt sich auch, weil man nicht nur gegen echte Meister spielt, sondern auch gegen blutige Anfänger. Ein Doublett ging gegen solche Spieler verloren, weil sich die Partie zu einer Trainingseinheit entwickelte, die echt Spaß machte. Das kann auch mal in Ordnung sein, selbst wenn es etwas weh tut, einen sicheren Sieg herzuschenken. Doch vielleicht geht es bei diesem Sextet, das der Völkerverständigung dient, auch ein wenig darum großzügig zu sein.

Wie es so ist bei den Boule-Freunden Wiesloch, will man auch mal großzügig sein, und man steht sich bei, wenn es nötig ist. „Ich würde dich auch zum Hotel einladen und du kannst in Köln dann die Kosten für die Kost übernehmen“, war ein Vorschlag eines Teammitglieds Wochen vor dem Turnier. „So können wir es machen.“ Doch dann wurde aus der Einladung nichts: Das Hotel zahlte jeder selbst und der einst Eingeladene legte nun nach: Ein paar Kölsch gingen auf seinen Deckel. Wenn das mal nicht ein tolles Team ist.

Sextet, Köln, 2023, Wiesloch, Mannschaft

Und dieses Team war sich einig: Beim 34. Sextet wird man wieder in Köln anreisen und den 34. Platz anvisieren. Die T-Shirts waren eben auch wirklich schön.

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